UGÖD: Zahlreiche Wünsche und Vorschläge eingebracht
Konstruktives und wertschätzendes Gespräch
Am 19.8.2020 fand ein Gespräch mit Frau Bundesministerin für Justiz Dr. Alma Zadic statt, an dem für die „UGÖD der zivilen Bediensteten im Strafvollzug“ Sandra Gaupmann, Christian Husch und Hans-Jörg Morri teilgenommen haben.
Die UGÖD-Vertreter*innen konnten in einem freundlichen und sehr wertschätzenden Umgang die Anliegen der zivilen Bediensteten im Bereich des Strafvollzuges zur Sprache bringen. Die Justizministerin war auch sehr interessiert an unseren Lösungsvorschlägen. Wir haben bei der jetzigen Justizministerin nun wirklich den Eindruck gewonnen, dass zivile Bedienstete wahr- und ernstgenommen werden und auch im Fokus zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen stehen.
UGÖD: Viele Probleme, einfache Lösungen
Wir durften eine statistisch genau erhobene Personalbedarfsanalyse des Pflegedienstes im Justizbereich (JA Josefstadt) übergeben. Wir konnten über die von uns gewünschte Modernisierung im Personalmanagement mit der Ministerin sprechen. Uns ist dabei wichtig, dass Nachbesetzungen und Bestellungen rasch durchgeführt werden, um den Dienstbetrieb professionell aufrecht zu erhalten. Ebenso muss zukünftig für Kolleg*innen eine konkrete und individuelle Karriereplanung ermöglicht werden, etwa über bereichsspezifische Weiterbildungsangebote, in denen die Erweiterung der Fachkompetenzen oder auch die Aneignung von Leitungskompetenzen gewährleistet wird. Ebenso fordern wir eine Verdienstanpassung der Bundesbediensteten an Landesbedienstete, welche für ähnliche Tätigkeiten höher entlohnt werden und auch eine Gleichbehandlung in finanzieller und karrieretechnischer Hinsicht für Planstelleninhaber*innen und Justizbetreuungsagenturmitarbeiter*innen, welche ebenso exakt die gleichen Tätigkeiten tagtäglich durchführen.
Applaus alleine reicht nicht für die "Held*innen der Coronakrise"! Wir haben es nicht verdient, nach Ende der Krise wieder in der Bedeutungslosigkeit und im Niedriglohnbereich zu verschwinden!
Ein weiteres wichtiges Thema in unserem Gespräch war zudem eine verstärkte Zusammenarbeit von Justiz- und Gesundheitsministerium, damit im Maßnahmenvollzug und im "Normalvollzug" optimaler Gesundheitsschutz für alle Beteiligten - Bedienstete und Insass*innen - erreicht werden kann.
COVID: Gerechtigkeit für alle Mitarbeiter*innen
Wichtig war für uns auch die Mitteilung an die Ministerin, dass Bedienstete der Zentralstelle und Bedienstete in den Justizanstalten generell und vor allem auch während der COVID-19-Krise gleich zu behandeln sind; das bedeutet in der jetzigen Situation, dass für Kolleg*innen, die in der Verwaltung tätig sind, auch die Möglichkeit geschaffen werden soll, im Homeoffice arbeiten zu können. Nur so kann eine Entlastung der räumlichen Situation in den Justizanstalten gelingen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Mitarbeiter*innen in der Zentralstelle des BMJ lt. Präsidialverfügung für das BMJ vom 17.09.2020 sinngemäß dazu aufgefordert werden, im Homeoffice zu arbeiten, während zahlreiche Bedienstete in den Justizanstalten weiterhin in den vornehmlich kleinen Büroräumlichkeiten ihrer Arbeit nachgehen müssen und sich so einem sehr hohen Gesundheitsrisiko aussetzen.
Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*innen in den Justizanstalten sollte die gleiche Wertigkeit haben wie die Gesundheit der Bediensteten in der Zentralstelle des BMJ!
Sandra Gaupmann
Christian Husch
Hans-Jörg Morri