Die rechtskonservative Reichshälfte (ÖVP, FPÖ) besteht auf der Trennung der Kinder nach der Volksschule. Minister Polaschek gegenüber dem Standard (23.1.22): "Durch ein differenziertes Schulsystem kann auf die individuellen Talente, Potenziale und Begabungen der Kinder eingegangen werden – und man kann sie gezielt fördern. Ich halte dieses System, (...), in seiner derzeitigen Form daher für sinnvoll."
Er betont das Ziel "bestmögliche Förderung" und sieht in der individuellen Kompetenzmessung eine Maßnahme für "mehr Transparenz im Bildungssystem".
Auch durch das mehrmalige Wiederholen und mantraartigem Herunterbeten: Es ist eine falsche Annahme, es stimmt so einfach nicht, Herr Minister!
Ohne besonders in die Tiefe zu gehen: Bildung in Österreich ist vererbt. Und dies in einem Ausmaß, das sogar eigene Untersuchungen des Ministeriums erschreckend finden (Nationaler Bildungsbericht 2021).
Es gibt Gesprächsbedarf, in welche Richtung sich unsere Schule entwickelt. So wie dies momentan geschieht, kann das eigentlich niemanden zufrieden stellen. Nicht die Leistungsträger*innen, nicht die Eltern, nicht die Kinder, nicht die Lehrer*innen.
Es wird in letzter Zeit oft von Gräben der Gesellschaft gesprochen, die es zuzuschütten gilt. Gute Idee, vielleicht fangen wir einfach einmal damit an, nicht die Gräben bei den Jüngsten tiefer werden zu lassen. Gemeinsam den Weg gehen, das wäre doch schon einmal ein Anfang!
Timo Brunnbauer ist Lehrer an einer PTS in Linz
Unabhängige GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben (UGÖD).
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