Seitdem die Mittelschule abgeschafft worden ist, dürfen alle ins Gymnasium gehen. Ahmed und Klaus besuchen weiterhin mitsammen die Schule, Barbara mit ihrer Lernschwäche bleibt auch mit dabei.
Das gemeinsame Gymnasium, kurz GG, aller Kinder als Utopie, in der die kommende Generation nicht mit 10 Jahren getrennt, segregiert wird. Bewusst von der Politik, von allen Fraktion eingeführt als Konterpunkt zur Dystopie einer weltfremden, in sich geschlossenen Elite, die losgelöst von einer bewusst klein gehaltenen dummen Masse unterrichtet wird.
Die Bildungswissenschaftler feiern das GG als großen Wurf, auch die Professor*innen freuen sich, dass sie endlich von der sozialen und pädagogischen Kompetenz der Mittelschul-Kolleg*innen profitieren. Unter dem Strich ist es eine Win-win-win-Situation, denn die gesamte Gesellschaft profitiert davon, dass sich unsere jungen Mitbürger*innen gegenseitig kennen und schätzen lernen. Lernen miteinander und voneinander, in einer Welt, in der zukünftige Manager mit Migrationshintergrund und österreichische Hilfsarbeiter gemeinsam die Schulbank drücken, auf Skikurs fahren, Blödsinn machen und über den Sinn des Lebens diskutieren. Eine offene Welt ohne Scheuklappen, in der jedes Individuum gleich gefördert wird.
Nach vielen Anläufen, nach Zeiten der permanenten Bildungsreformen sind wir angelangt im gemeinsamen Gymnasium, das echte Chancengleichheit bietet.
Oder möchte jemand etwas anderes?
Peter Novak
Lehrer an einer Mittelschule in Freistadt
Unabhängige GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben (UGÖD).
Bundesleitung der UGÖD
Belvederegasse 10/1, 1040 Wien
Telefon (Mo-Fr 9-12 Uhr):
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Vorsitzende:
Mag. Dr. Sabine Hammer, Mag. Ingo Hackl