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Rettungsschirm für Österreichische Bundesmuseen und Österreichische Nationalbibliothek!
Die Mitglieder der freiwilligen Betriebsrätekonferenz der Österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek stellen fest, dass sich die bislang einzige COVID-19-Maßnahme der österreichischen Bundesregierung auf die Gehaltseinbußen unserer Kolleg*innen in Kurzarbeit und im Home-Office beschränkt. Aus Liebe zum Beruf und aus Angst vor einem Arbeitsplatzverlust nehmen die Kolleginnen und Kollegen eine verkehrte Form der Umverteilung in Kauf – wir setzen durch Kurzarbeit finanzielle Mittel frei, damit unsere Anstalten öffentlichen Rechts leichter durch die Corona-Krise kommen.
Kultur bringt Tourismus
Die essentielle Bedeutung unserer Häuser für den Tourismus in Wien und die durch unsere vielfältige Teilnahme am österreichischen Wirtschaftsleben gegebene Umwegrentabilität stehen außer Frage. Nur wegen schöner Hotels oder gutem Essen kommen die Menschen nicht nach Wien. Unsere Kunstschätze werden optimal aufbereitet und in sorgfältig gepflegten Ausstellungen präsentiert. Wir werden zwar Publikumsmagneten genannt, arbeiten jedoch nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Erhaltung, wissenschaftliche Erschließung und Verfügbarmachung kostbarer Bestände im Eigentum der Republik. Wir übernehmen Kunst-, Kultur-, Wissens- und Gedächtnisvermittlung.
Gesetz: Kultur muss erhalten werden
Durch hohe Einnahmenverluste seit der Stilllegung unserer Betriebe ab Mitte März 2020 werden die wissenschaftliche Aufbereitung und konservatorische Betreuung sowie ein kontinuierlicher Bestandsaufbau erheblich gefährdet.
Um unserem gesetzlichen Auftrag im vollen Umfang weiterhin nachkommen zu können, sehen wir als Belegschaftsvertretung die Notwendigkeit für eine langfristige Absicherung unserer Häuser durch einen finanziellen Ausgleich der Einnahmenverluste und durch einen gemeinsamen Kollektivvertrag zum Schutz unserer Kolleg*innen.
„Baden in Kunstschätzen“ oder digitale Wüste?
Unsere hochwertigen Dienstleistungen ermöglichten bisher vielen Menschen ein „Baden in Kunstschätzen“. Wenn sich die österreichische Bundesregierung als Eigentümervertretung weiterhin nicht zu uns bekennt, wird zunächst ein „digitales Tröpferlbad“ daraus und bald eine kulturelle Wüste folgen.
Beate Neunteufel-Zechner
Vorsitzende der freiwilligen Betriebsrätekonferenz der Österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek
UGÖD-Vorsitzende,
Mitglied im GÖD-Bundesfrauenausschuss,
UGÖD-Frauenreferat
+43 / 681 / 20 90 30 59
beate.neunteufel-zechner@ugoed.at