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Normal? Abnormal?

Die UGÖD verfolgt mit Fassungslosigkeit die Teilung unserer Gesellschaft in "normal" und "abnormal".

Grafik: Eine andersfarbene Frau inmitten gleichfarbener Frauen

Normal? Abnormal? ...und dann?

 

Dieser Sommer 2023 hat es in sich. Es ist einer ohne „Sommerloch“. Vielmehr ein Lehrstück für jene, die die brutale und rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen für Halluzinationen ökomarxistischer Klimaterroristen halten. Dieser Sommer hat sich sukzessive zum überhitzten Tummelplatz für verschwörungsverliebte, arrogante Meinungsmacher:innen und Polemiker:innen generiert. Und mit steigenden Temperaturen, sowie Blitz und Donner wird es immer schlimmer.

 

Den Anfang machten im Frühsommer die niederösterreichische Landeshauptfrau und der österreichische Bundeskanzler, die unsere Bevölkerung in Normale und Abnormale segregierten. Fast zwanghaft war man geneigt, bei jeder Gelegenheit die entsprechende Zuordnung zu treffen.

 

Da war zum Beispiel der Wiener ÖVP-Chef, der am helllichten Tag ein Video von einem auf einer Sitzbank in der Wiener Mariahilferstraße schlafenden Passanten anfertigte und einen anschließenden Polizeieinsatz provozierte, Stichwort Zivilcourage!

 

Oder der FPÖ-Chef, der im Ernst im hitzigen „Sommergespräch“ medienwirksam Initiativen der Identitären mit Global 2000 im Kampf gegen die Gentechnik in Lebensmitteln verglich und es schafft, dass in seinem Parteiprogramm die Worte „Menschenrechte“ und „Arbeitnehmerinnen“ kein einziges Mal vorkommen.

 

Kurzes Innehalten:

 

Unsere Bevölkerung leidet seit gut einem Jahr unter – im EU-Vergleich – unverhältnismäßig hohen Preissteigerungen, während ungeachtet des russischen Krieges gegen die Ukraine unermüdlich russisches Gas aufgrund vertraglicher (!) Verpflichtungen durch die Pipelines in unsere Speicher sprudelt und im Soge dessen praktisch die gesamte Energiewirtschaft in unserem Land exorbitante Gewinne einfährt.

 

Im Jahr 2018 hat die damalige ÖVP/FPÖ Regierung mit den Stimmen der NEOS den 12-Stunden-Tag eingeführt. 2019 wurde knapp vor der Pandemie die umstrittene Zusammenlegung mehrerer Krankenkassen von derselben Regierung beschlossen. Wir wissen heute, dass dies statt der versprochenen Einsparungen zu erheblichen budgetären Belastungen geführt hat.

 

Aktuell bezeichnet die Wirtschaftskammer die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit als „abgehoben und realitätsfremd“. Wenn man auf der Webseite des ÖAAB, also einer Organisation von Arbeitnehmer:innen, nach „Arbeitszeitverkürzung“ sucht, gibt es kein Suchergebnis. Auf der Seite „Mitglied werden“ findet man Folgendes: „Wir vertreten die arbeitenden Menschen in Österreich. ... Wir wollen, dass Solidarität mit Schwächeren gelebte Praxis ist.“.

 

Vor wenigen Tagen verteilte der ÖAAB ohne Erlaubnis in einem niederösterreichischen Bad Werbegeschenke an die Badegäste, wovon sich einige belästigt fühlten und dagegen protestierten. Ein Funktionär des ÖAAB ließ sich dem Vernehmen nach dazu hinreißen, einer Pensionistin zuzurufen: „Alte Leute gehören eh alle vergast!“. Es gilt die Unschuldsvermutung.

 

Das entzieht sich den Kategorien „Normal“ und „Abnormal“.

 

 

Es gibt einfach kein Wort dafür.

 

 

Dr. Stefan Schön

UGÖD-Pressesprecher

 

 



Wehret den Anfängen

 

Die UGÖD (Unabhängige Gewerkschafter:innen im öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben) verfolgen mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und einer gesunden Portion Hausverstand das Ranking vieler unserer Politiker:innen um die treffliche Aufteilung unserer Gesellschaft in die beiden Gruppen der "Normalen" und "Abnormalen".