Abschluss niedriger als der Warenkorb
Gehaltstabelle Öffentlicher Dienst 2019
Anmerkung:
Nur sehr wenige Kollektivverträge sind an dieses Schema gebunden. Die übrigen KV müssen jedes Jahr einzeln (!) neu verhandelt werden.
Im Anhang ist exemplarisch der Gehaltsabschluss der Statistik Austria beigefügt, der automatisch angeglichen wird.
Großer Kaufkraftverlust in niederen Lohnstufen
Die Lohn- und Gehaltsverhandlungen der GÖD für 2019 waren aus der Sicht der Unabhängigen GewerkschafterInnen wenig erfolgreich. Die Erhöhung beträgt für alle Gehaltsstufen 2,33% plus 19,50 €. Die Zulagen steigen generell um 2,76%.
Diese stufenweise „Gehaltserhöhung” wird den realen Kaufkraftverlust der öffentlich Bediensteten nicht aufhalten – Gründe dafür sind:
- Die Mieten stiegen im Lauf dieses Jahres schon um 3,6%
- der Warenkorb des Wochenbedarfs stieg bereits um 5,5%
- die Energiekosten stiegen sogar um 8%
Die Inflationsrate liegt im Jahresschnitt bei nur 2,02 Prozent.
Statt einer „Kaufkraftsteigerung” erreichte die GÖD somit eine spürbare Kaufkraft-Verminderung: Gleiche Arbeit, weniger Lohn.
Die Zulagen steigen nur um 2,76%
Die Erhöhung beträgt für alle Gehaltsstufen 2,33% plus 19,50 €. Damit ergibt sich (ohne Zulagen):
- unter 2000 Monatsbrutto: plus 3,45 Prozent
- ab 2000 Monatsbrutto: plus 3,3 Prozent
- ab 3000 Monatsbrutto: plus 3,0 Prozent
-
Höchste Einkommen: plus 2,51 Prozent
Zulagen werden nur mit 2,76 % erhöht, damit ist die Lohnsteigerung bei niedrigen Einkommen in Wahrheit viel geringer als von der GÖD angegeben.
Magere Gehälter im EU-Vergleich
Österreich liegt bei der Einkommensentwicklung in Europa weit hinten: Platz 21 unter den 28 EU-Mitgliedsländern. Zwischen 2010 und 2018 betrug die reale Bruttolohnsteigerung 0% in Österreich – in Worten: Null Prozent!
Unserer Wirtschaft geht es gut, aber den DurchschnittsverdienerInnen geht es immer schlechter, weil Teuerung und Inflation diesen KollegInnen mäßige Lohnerhöhungen kontinuierlich wieder abziehen.
UGÖD fordert: Sozial gestaffelte Fixbeträge!
Für künftige Gehaltsverhandlungen fordern die Unabhängigen GewerkschafterInnen nicht nur die Außerstreitstellung von Inflations- und Wirtschaftswachstumsraten. Auch andere Parameter aus der Lebenswirklichkeit der öffentlich Bediensteten müssen unter fairen Verhandlungspartnern Berücksichtigung finden: Wohn-, Ernährungs- und Gesundheitskosten, Bildungs- und Umweltschutzkosten.
So wäre eine Abkehr von prozentuellen Gehaltserhöhungen hin zu sozial gestaffelten Fixbeträgen nicht nur gegenüber NiedrigverdienerInnen gerechter, sondern auch volkswirtschaftlich viel vernünftiger.