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GBHP: Vortrag "Artificial Intelligence“ von Frau Dr. Shefali Virkar, Assistenzprofessorin an der WU Wien

Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten

 

Die Gruppe Ballhausplatz (GBHP) – Die Unabhängigen – UG hat am 28. Juni 2023 Dr. Shefali Virkar zu einem englischsprachigen Vortrag für die Mitarbeiter:innen des Außenministeriums eingeladen. Thema: Artificial Intelligence and Public Governance: Promises, Perils, and Pitfalls. Die Mandatarin der GBHP Birgit Gschier hat die einführenden Worte zum Vortrag gehalten sowie die anschließende Diskussion moderiert. Ebenso haben interessierte Diplomaten und Kolleg:innen des BMKÖS, der Britischen Botschaft und der Ständigen Vertretung Österreichs bei der OSZE an dieser Veranstaltung teilgenommen.

 

Die eingeladene Vortragende, Dr. Shefali Virkar ist Assistenzprofessorin am Institut für Public Management & Governance der Wirtschaftsuniversität Wien; zuvor hat sie u.a. einen Ph.D. in Politikwissenschaften an der University of Oxford (GB) erworben. Sie beschäftigt sich in ihrer seit 10 Jahren dauernden Forschungsarbeit intensiv mit theoretischen Bezügen und praktischen Implikationen der digitalen Verwaltung, wobei sie sich insbesondere mit dem ethischen und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien im öffentlichen Sektor fokussiert.

 

In ihrem wissenschaftlich fundierten Vortrag erklärt Dr. Shefali Virkar, dass künstliche Intelligenz und ihre Innovationen (sog. weak AI) bereits – fast überall und oft nicht so wahrgenommen - in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden (z.B. chatbots bei der Stadt Wien) und einen immer bedeutenderen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft als solche entfalten. Der europäische Weg KI rechtlich zu normieren (s. AI Act 2023) ist im Vergleich zum US-amerikanischen Weg ein eher konservativer und zeigt sich in einem vorsichtigen Umgang mit den Innovationen im Anwendungsfeld der künstlichen Intelligenz (KI). Der deutsche Sozialökonom Max Weber hatte den Begriff des „stahlharten Gehäuses“ geprägt - daraus kann in einer digitalisierten Welt, so Dr. Shefali Virkar der Begriff des sog. „digitalisierten Gehäuses“ abgleitet werden, wenn eine Vielzahl von Bürokratien weltweit Algorithmen und KI-Systeme verwenden. Aufgrund der schwer vorhersehbaren technischen Entwicklung bei den KI-Anwendungen ist es daher unerlässlich, dass sich auch die Entscheidungsträger:innen in der öffentlichen Verwaltung mit der Thematik beschäftigen. Sie zitiert in diesem Zusammenhang: Digital Future Society. (2021). Governing algorithms: perils and powers of AI in the public sector. Barcelona, Spain (https://digitalfuturesociety.com/report/governing-algorithms/).

 

Nach ihrem Vortrag gab es eine lebhafte Diskussionsrunde und zahlreiche Fragen von Kolleg:innen des BMEIA und der anderen Teilnehmer:innen etwa zur Zukunftsvision einer KI, die mit eigenem Bewusstsein agiert, über Fragen zur Verarbeitung von Daten durch KI-Systeme und der Risiken von diskriminierenden Entscheidungen in der öffentlichen Verwaltung. Danach wurden alle Anwesenden zu einem Buffet geladen und konnten sich noch informell mit der Vortragenden austauschen.