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Equal Pension-Day 2024

Frauen: Ökonomische Abhängigkeit durch systematische Benachteiligung

Ein Tortenteller, bei dem 1/3 der Torte fehlt

„Ich kann mir nicht erklären, warum Frauen nicht kollektiv aufschreien, wenn sie die aktuellen Zahlen zum Pension-Gap sehen und gleichzeitig erfahren, dass nicht massiv gegengesteuert wird“, sagt Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im ÖGB sowie Frauenreferentin der Unabhängigen in der GÖD und ergänzt: „Den einen, die sich ständig ausrechnen müssen, was am Ende eines Monats übrig bleibt, wenn der Aktivbezug endet und frau mit einer Alterspension auskommen muss, fehlt womöglich die Kraft. Aber gerade privilegierte Frauen können doch mit diesem Gesellschaftsbild der wirtschaftlich abhängigen Frau nicht ernsthaft einverstanden sein und müssten sich erst recht und umso lauter empören!“

 

Für den Großteil der Frauen sieht die harte Realität so aus: Sie kämpfen mit Lücken, die zum sogenannten Pension-Gap von derzeit 40,09% in Österreich führen. Das sind für Frauen klassischer Weise Betreuungszeiten, Teilzeitjahre, schlechtere Bewertung und Bezahlung von Arbeit sowie unbezahlte Care-Arbeit.

 

Die Reformen der letzten Jahrzehnte im Pensionsbereich, wie etwa die generelle Durchrechnung anstatt des Heranziehens der besten 15 Jahre oder die Angleichung des Pensionsantrittes ohne Beseitigung der Benachteiligungen von Frauen, haben die Situation nicht entschärft - im Gegenteil. „Wenn jetzt auch noch von Großelternkarenzen die Rede ist, muss man sich im Klaren sein, dass es wohl eher um ‚Großmütterkarenzen‘ und damit wieder um eine weitere Senkung von Pensionsansprüchen von Frauen gehen wird“, ist sich Marion Polaschek sicher und meint abschließend: „Im Österreich des Jahres 2024 ist Altersarmut und ökonomische Abhängigkeit von Frauen leider weiterhin Fakt und etwas mit dem gesellschaftlich im wahrsten Sinn ‚gerechnet‘ wird. Wir Frauen brauchen mehr als nur ein größeres Stück vom Kuchen - wir brauchen eine neue Bäckerei!“

 

Marion Polaschek

UGÖD-Frauenreferat

 

 

Zum APA-Pressetext der UGÖD