Österreichs Frauen arbeiten 2019 im Durchschnitt 72 Tage (!) unbezahlt
Männer mehr „wert“?
Am Montag, 21. Oktober haben Österreichs Männer durchschnittlich bereits soviel Geld verdient, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden.
Nein, hier ist nicht von Halbtagsarbeit die Rede. Verglichen wird tatsächlich die Vollzeitarbeit zwischen Frauen und Männern.
Equal Pay Day: Der Tag der Lohnlücke
Der Equal Pay Day markiert symbolisch die jährliche Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Damit soll auf den Gender Pay Gap aufmerksam gemacht werden, die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern.
Der Equal Pay Day wird in zahlreichen Ländern übrigens an unterschiedlichen Tagen begangen.
Frauen: 10.248 € weniger Einkommen im Jahr...
Richtig gelesen: Im Durchschnitt verdienen Frauen in Österreich tatsächlich um 10.248 € weniger im Jahr als Männer.
Die häufigsten Gründe:
- Schlechter bezahlte Berufe
- Kaum weibliche Führungskräfte
- Geringere Aufstiegschancen
- Schlechtere Einstufung
- Teilzeit zugunsten der Familie
- Weniger Vordienstzeiten zugunsten der Familie
...oder täglich 150 Minuten gratis...
Rund 150 Minuten arbeiten Frauen täglich mehr als Männer für dasselbe Geld. 150 Minuten (2.5 Stunden täglich!) sind damit unbezahlte Arbeit - weil Frauen real immer noch schlechter bezahlt werden.
Corinna Schumann vom ÖGB betont: „Niedrige Einkommen bedeuten auch eine niedrige Pension. Mutter sein darf nicht zum Armutsrisiko werden!“
...oder: 72 Tage im Jahr unbezahlt!
Frauen arbeiten in Österreich durchschnittlich 72 Tage unbezahlt, denn soviel macht der Unterschied zum Männer-Vollzeit-Gehalt aus. Österreichs Frauen arbeiten also im Durchschnitt ab dem 21. Oktober 2019 gratis.
Männer müssen für dasselbe Geld 72 Tage weniger arbeiten wie Frauen!
Österreich ist EU-Schlusslicht
Frauen in Vollzeitarbeit verdienen durchschnittlich 19,7 Prozent weniger Geld als Männer. Österreich ist damit eines der EU-Schlusslichter. Die größte durchschnittliche Einkommens-Ungerechtigkeit in Österreich trifft übrigens Frauen in Vorarlberg, die niedrigste in Wien.
