Pension
früher: Betriebsrat Med Uni Wien (allg. Personal),
Behindertenbeauftragte Med Uni Wien
Ich bin an der Medizinischen Universität Wien seit 1992 (damals Medizinische Fakultät der Universität Wien) als Vertragsbedienstete beschäftigt, seit 2007 in der Studienabteilung, wo ich als Behindertenbeauftragte auch für alle Belange von Studierenden und StudienwerberInnen mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung zuständig bin.
Um diese Frage zu beantworten, ist eine Rückblende auf das Jahr 2000 notwendig. Wolfgang Schüssel hatte vor der Nationalratswahl im Oktober 1999 mehrmals angekündigt, dass die ÖVP, sollte sie drittstärkste Partei werden, in die Opposition gehen werde.
Nach langwierigen Regierungsverhandlungen gab es im Februar 2000 ein Ergebnis: Wolfgang Schüssel (ÖVP) ließ sich, entgegen seiner Versprechungen, als Vorsitzender der drittstärksten Partei von Jörg Haider (FPÖ) zum Bundeskanzler machen und holte als Gegenleistung dafür die FPÖ in die Regierung.
Die Empörung und der Zorn der Zivilbevölkerung waren groß, Tausende gingen auf die Straße, die Regierungsmitglieder mussten sich aus Angst vor den aufgebrachten Menschenmassen durch einen unterirdischen Gang zur Angelobung schleichen. Die eisige Miene des damaligen Bundespräsidenten Klestil bei der Angelobung ist legendär, zwei von der FPÖ nominierten Ministern verweigerte er die Angelobung.
Es folgten erst tägliche, dann wöchentliche Demonstrationen gegen die blau-schwarze Regierung, die sogenannten Donnerstagsdemos. Der Ballhausplatz wurde besetzt, anfangs war es ein Zelt, später ein Container, die „Botschaft der besorgten BügerInnen“ (BBB), die rund um die Uhr betreut wurde. Ich war von Anfang an Teil dieser Widerstandsbewegung, nahm an den Donnerstagsdemos, vielen anderen Kundgebungen und Aktionen gegen Blau-Schwarz teil und machte regelmäßige „Dienste“ bei der BBB.
In diesem Zusammenhang entstanden meine ersten Kontakte zu sehr lieben Menschen der UG, genauer gesagt der AUGE, die sich in den folgenden Jahren durch viele gemeinsame regierungskritische Aktivitäten vertieften.
Als mit 01.01.2004 die Universitäten ausgegliedert wurden, war ich von den Maßnahmen der Umstrukturierungen persönlich massiv betroffen. Im März wurde ein großer Teil der MitarbeiterInnen unserer Abteilung ohne Vorwarnung, oft von einem Tag auf den anderen versetzt, darunter auch ich.
Die für uns zuständige Personalvertreterin (FCG) des Dienststellenausschusses, an die ich mich gewandt hatte, erklärte mir nur, dass sie darüber nicht informiert wurde und auch nichts machen könne.
Eine AUGE-Freundin aus dem Kreis der DonnerstagsdemonstrantInnen gab mir daraufhin den Rat, mich an Richard Koller, den damaligen Vorsitzenden der UGÖD zu wenden. Ich schrieb ihm ein Mail und erhielt eine engagierte, ausführliche, mehrere Seiten umfassende Antwort, die mich sehr beeindruckte - so etwas hatte ich von der Gewerkschaft nicht erwartet.
Es folgte ein Treffen mit Richard, zu dem ich gemeinsam mit meiner Arbeitskollegin Andrea Ofner ging, bei dem uns Richard mit Ernst Eigenbauer bekannt machte. Richard ermutigte uns, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, anstatt auf die halbherzige Personalvertretungs-Arbeit der FCG-KollegInnen zu vertrauen.
Im Laufe des Sommers 2004 gab es mehrere „konspirative“ Treffen im Garten des Gasthauses Sittl, an denen auch Manfred Gengler, Thomas Vanorek und andere KollegInnen teilnahmen. Aus diesen Treffen entstand dann - mit tatkräftiger Unterstützung von Richard - die Liste IMUN-UG, mit der wir bei den ersten Betriebsratswahlen an der Med Uni Wien im Dezember 2004 antraten und 6 von 16 Mandaten erreichten.
Seitdem ist IMUN-UG im Betriebsrat für das allgemeine Personal der Med Uni Wien vertreten. 2006 wurde ich in die UGÖD Bundesleitung kooptiert und bin seit 2010 eine der stellvertretenden Vorsitzenden der UGÖD.
Unabhängige GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben (UGÖD).
Bundesleitung der UGÖD
Belvederegasse 10/1, 1040 Wien
Telefon (Mo-Fr 9-12 Uhr):
+43 / 664 / 7800 9792 und
+43 / 667 / 767 9419
Email: office(at)ugoed.at
Vorsitzende:
Mag. Dr. Sabine Hammer, Mag. Ingo Hackl