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AK-Studie: Diskriminierung ist überall

44% in Österreich von Diskriminierung betroffen


Arbeiterkammer: 44% Betroffene sind kein „Minderheitenproblem” mehr!

 

Die Arbeiterkammer ließ prüfen, ob es in Österreich noch Diskriminierung gibt. Das Ergebnis ist erschreckend.

 

Diskriminiert wurden/werden in den letzten 3 Jahren:

  • 44% aller Befragten (= 2.5 Mio. Menschen in Ö)
  • 46% waren Frauen

Diskriminiert werden/wurden dabei:

  • 10% aller SchülerInnen und StudentInnen
  • 13% aller Wohnungssuchenden und MieterInnen
  • 21% aller Arbeitenden und Jobsuchenden
  • 56% aller Menschen zwischen 30 und 49 Jahren
  • 59% aufgrund schlechter sozialer Lage
  • 69% aller Menschen mit Behinderungen
  • 73% aller LGBTQ-Menschen
  • 73% aller MigrantInnen
  • 78% aller MuslimInnen

Die Dunkelziffer liegt vermutlich weitaus höher. Nur ein Drittel aller Befragten wehrte sich aktiv. Der Rest schwieg in der Hoffnung, „dass es vorbei gehe”. 25% der Befragten gaben sogar an, aus Angst oder Scham nichts gegen ihre Diskriminierung zu tun.

 

Hauptgrund: Mächtige unterdrücken doppelt so häufig

 

In allen Lebensbereichen zählt hier das Machtgefälle. Wer Macht hat, unterdrückt leichter und öfter als andere.

 

Menschen, die sich weiter unten in der Gesell­schaft sehen, geben doppelt so häufig an, auch aufgrund ihrer sozialen Lage diskriminiert worden zu sein als Menschen, die sich z.B. in der Mitte der Gesellschaft sehen.

 

Soziale Diskriminierung bis heute nicht anerkannt

 

Das Gleichbehandlungsgebot regelt in Österreich nur, dass bei der Arbeit niemand benachteiligt werden darf aufgrund von

  • Geschlecht
  • Alter
  • ethnischer Zugehörigkeit
  • Religion oder Weltanschauung
  • sexueller Orientierung oder
  • Behinderung

Der soziale Status fehlt bis heute völlig. Fakt ist: Wer arm, ungebildet oder  hilfsbedüftig ist, wird öfter benachteiligt.

 

AK fordert: Schutz ausweiten!

 

Die Arbeiter­kammer fordert, den Schutz vor Diskriminierung auszuweiten: „Wenn fast jede bzw. jeder Zweite einmal diskriminiert wurde, ist das kein Minder­heiten­problem mehr, das alle anderen nichts angeht. Wir brauchen hier mehr Solidarität und mehr Respekt!“, so AK Präsidentin Renate Anderl.