Montag, 19.12.2022 vor dem Bildungsministerium
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Unabhängige Lehrergewerkschafter*innen der ÖLI-UG sammelten für den Bildungsminister
Nicht für sein Budget, aber dafür, dass er sich ein besseres Bild von der Schulrealität machen konnte. Und dafür haben wir bei den Lehrer*innen aller Schultypen nachgefragt und sie um Berichte über ihre Erfahrungen gebeten.
Am Montag, 19.12.2022 um 15:00 Uhr verlasen wir einige Texte auf dem Minoritenplatz und übergaben sie dem Ministerium.
Die neueste Werbemasche heißt „Klasse Job“ und empört auch jene Lehrer*innen quer durch alle Konferenzzimmer, die schon lange ihren „Job“ machen. 600.000 Euro und seltsame Werbevideos sollen Quereinsteiger*innen in die Schulen bringen, um den ärgsten Druck aus dem System zu nehmen. Auch diese Werbemasche wird an den starken Belastungen der Lehrer*innen nichts ändern und vor allem wird die Qualität des Unterrichts durch diese Hauruck-Aktion nicht besser.
Warnungen ignoriert
Die Lehrer*innensuche kommt viel zu spät. Noch im Juni 2021(!) wurde die Entwicklung vom Bildungsministerium geleugnet. Auf die mehrfach und schon lange vorgebrachten Warnungen vor einem eklatanten Lehrer*innenmangel reagierte die zuständige Sektionschefin mit: „Es kann in den kommenden Jahren in einzelnen Gegenständen aber auch in manchen Regionen zu Engpässen kommen. Aber wir sehen keinesfalls einen Lehrermangel.“ (e-Kurier, 18.06.2021)
Minister Polaschek verkündete vor zwei Wochen den versammelten PH-Rektoren seine Entscheidung, dass die Bachelor-Ausbildung für Pädagog*innen auf 6 Semester verkürzt werde. Diese verkürzte Ausbildung kann frühestens in zwei Jahren beginnen. Auch diese Maßnahme kommt um Jahre zu spät.
Dieses Flickwerk bringt die Schulen nicht weiter. Bildung braucht mehr Ressourcen. Nur so können wirksame Maßnahmen gesetzt und effektive Reformen angegangen werden. Lehrer*in sein und werden soll wieder erstrebenswert werden. Dafür muss dieser Beruf aber auch gut bezahlt sein!